Am Zähneputzen kann ich Ihr „mindset“ erkennen!

Wenn ich in meinen Ausbildungen sage, dass ich “am Zähneputzen erkennen kann, wie jemand drauf ist“, dann ist das, methodisch gesehen, provokativ. Dennoch meine ich es so. – Wie genau erfahren Sie, wenn Sie weiterlesen.

Ihr mindset und Ihre sog. Metaprogramme, Ihre Muster, Prägungen und Denkweisen, Ihre Felsen-fest-Überzeugungen, Sorgen und Freuden nehmen Sie überall mit hin. Stimmt´s? Falls Sie sie ablegen können, sagen Sie mir Bescheid. Dann möchte ich Sie unbedingt kennenlernen und wissen, wie Sie das machen. Sie gehen also normalerweise mit sich und Ihrem mindset zum Brötchen holen, ins Büro, Sie steigen damit in die Bahn (deswegen ist es dort oft so eng und stickig) und sprechen damit auch mit denen, die Ihnen lieb sind und … ja, natürlich, Sie putzen sich damit auch die Zähne.

Über den Waschbeckenrand hinausblicken

Würde man also Mäuschen spielen, dann könnte man eine Menge über Sie erfahren. Als Coach und Mediatorin weiß ich und Sie als lebenserfahrener Mensch ebenso, dass sich in Familien, bei Ferien mit Freunden und im Zusammenleben mit Partnern bereits im Bad Konflikte entzünden können: Der macht die Zahnpasta Tube nie zu! Sie verfleckt das Waschbecken mit Zahnpasta. Er lässt seine Zahnbürste in der Dusche liegen und so weiter. Hier eröffnen sich intime Welten, die über den Waschbeckenrand hinaus blicken lassen.

Natürlich ist es so, dass Ihr mindset zwar immer mit auf Ihrer Bühne des Lebens präsent ist, jedoch nicht in allen Lebenskontexten mit dem Scheinwerfer ausgeleuchtet wird.

Vom „Zähneputzen“ im echten Leben

Ich hatte einmal mehr einen wunderbaren, fröhlichen Tag. Ganz spontan hatte ich mich an einem strahlenden Sonnentag entschieden, bei einem Hofflohmarkt mitzuwirken. Bereits beim Aufbauen bemerkte ein Nachbar „Sie haben das wohl schon öfter gemacht?!“ Lebensgeschult hatte er es an meinem Verhalten erkannt (nicht am Zähneputzen). – Wie verhält sich jemand anders (ganz konkret), der etwas zum ersten Mal macht oder ein paar Mal gemacht hat, im Vergleich zu jemandem, der sehr geübt ist? Der Mann hatte richtig erkannt: Ich bin ein „Flohmarkt Profi“.

„Warum willst Du das denn weggeben?“

Nach kurzer Zeit sagte ich zu einer Nachbarskollegin „Sie sind wirklich eine fantastische Verkäuferin!“ Sie lächelte: Ihr Beruf ist tatsächlich in einem sehr spezialisierten Bereich – mit Begeisterung Gutes zu verkaufen. Sie konterte treffsicher „und Sie sind eine Lösungsfinderin!“.

Ich war baff: Was für eine wunderbare Umschreibung für meine Tätigkeit als Mediatorin, Coach und Trainerin. Ja, natürlich. Ich bin eine Lösungsfinderin!

In der inmetra® NLP Practitioner Ausbildung (der nächste Kurs beginnt am 15.01.2021) beschäftigen sich die Teilnehmer unter anderem mit den sog. Metaprogrammen, mit Haltung und mit dem unmittelbaren physiologischen Ausdruck (Körpersprache). Lassen Sie es uns hier zusammen analysieren: Woran konnte ich sehr schnell erkennen, dass ich – in meinem Wertesystem wohlgemerkt – die außergewöhnlich gute Verkäuferin sehen konnte? („Zähneputzen“ – man muss schon genau hinschauen und hinhören).

Die Spürhund Detektiv Frage ist, wohlwollend beharrlich, „wie?“

Der Fokus ist die Leitfrage „wie macht sie das – ganz genau?“, basierend auf: Was motiviert sie? Welche Werte vertritt sie?

Der wiederholt staunende Blick (Feedback) von Kunden, ließ mich aufmerken. Selbst jemanden, der körpersprachlich kongruent, nicht interessiert war, schaffte sie, innehalten und in Kontakt treten zu lassen.
– Chapeau!

So geht es. – Modeling (so heißt die Technik im NLP) Schritt für Schritt

Und zwar so: Detail betrachtend (Metaprogramm detailorientiert) scannte sie in einer affenartigen Geschwindigkeit  Outfit, Frisur, Alter, ob mit Kind oder ohne, Accessoires usw. Genauso schnell hatte sie von allen Ständen, nicht nur ihrem eigenen (Wertesystem: Gemeinschaft), schon achtsamen Auges im Blick (Haltung, Präsenz in Zeit und Raum), wer was im Angebot hat.

Eine Frau, die beispielsweise weiße Sandalen trug, brachte sie – in einer eleganten, stillen Art und Weise, ganz unaufdringlich – in der passenden Größe welche vom Nachbarstand. Natürlich bleibt bei so viel ungewohnter (wir sind in Deutschland wirklich mit Ignoranz und Unhöflichkeit verwöhnt) Aufmerksamkeit und Wertschätzung ein sogar (noch) nicht interessierter Mensch stehen (und lächelt meistens begeistert). Diese Vorgehensweise hat nur dort ihre Grenze, wo etwas nur zufällig einen Zweck erfüllt. Dem Mann, der schon mit vielen Schätzen auf seinem Fahrrad beladen war, brachte sie unauffällig und charmant – passend zur Tragetasche an seinem Lenker, drei Star Wars DVDs. Doch diese Tasche war wirklich nur eine Transporttasche. Nun gut. Pfiffig, wie sie war, bot sie ihm eine andere Tasche an. Die DVDs in der passenden Tragetasche anzubieten, ist für einen Liebhaber ein Tüpfelchen auf dem „i“.

So entsteht Perfektion

Bei Kultivierung dieser Haltung in Verbindung mit diesem Verhalten entsteht – leicht, fröhlich, charmant: Perfektion.

Hier kommen die Zutaten und das Rezept, falls Sie es auf Ihre eine Art interpretierend, nachmachen wollen (modeling oder Strategie Arbeit in der Kommunikationspsychologie):

– Präsent sein, d.h. nicht im Handy chatten oder nebenbei emails schreiben, nicht quatschen
– Sich im Raum orientieren und vertraut machen, d.h. zeitlich vorher scannen, wer was hat
– Haltung/Werte: um was oder wen geht es bei der ganzen Aktion? Hier z.B. Ökologie, gebrauchte Sachen nicht wegschmeißen, sondern im Kreislauf lassen; Gemeinschaft, jemandem eine Freude bereiten, selber Freude empfinden, (gemeinsam) Spaß haben; Praktikabilität – den Keller leeren.
– Wach und aufmerksam sein
– Fokus halten (immer noch nicht im Handy chatten oder emails schreiben)
– Die Konzentration in Zeit und Raum aufrechterhalten
– Direkten Augenkontakt suchen, herstellen, halten
– Direkte verbale und nonverbale körperliche Zuwendung

Sie müssen mitbringen oder sich aneignen:
Mut, Empathie, Kommunikationsfertigkeit, Rapport, Empfinden von Sinnhaftigkeit, Selbstbewusstsein.

Vanessa, die Lösungsfinderin

Es passt zu einem wunderbaren Menschen wie diesem, mit all diesen Fähigkeiten und Talenten, dass er mich wiederum treffend eingeschätzt hat. Wer mich kennt, darf jetzt beim Lesen im Selbsttest mit „modelieren“: Wie denke ich? Was sind meine Werte, meine Haltung? Wie verhalte ich mich deshalb? Und wie kann man das Ergebnis bei inmetra® und in meinem Umgang mit Menschen erkennen, ohne mich beim Zähneputzen beobachtet zu haben. [Mich können Frauen in Firmen regelmäßig in der Damentoilette beim Zähneputzen antreffen. Meistens verursache ich ein Lächeln oder schlechtes Gewissen. Doch das ist eine andere Geschichte.]

Eine Einladung, sich selbst zu sehen: Warum eigentlich?

Ein wunderschönes, grünes Seidenkleidchen mit Stickerei fiel mir am Stand der Nachbarin auf. Etwas Besonderes und nicht aus Deutschland stammend (außereuropäische Lebenserfahrung hilft). Ich fragte sie: „Warum tragen Sie das nicht selbst?“ Die „warum?- Frage“ wird oft sinnlos gestellt, nämlich immer dann, wenn den Fragenden die Causa, der Grund, eigentlich nicht interessiert. Hier zielt „warum?“ auf die Causa als Informationsquelle und ist somit die zielführende, „richtige“ Sprachformulierung.

Rückkoppelungsschleifen, verbal und nonverbal kommuniziert

Mimik und Gestik genau beobachtet: „Das passt hier (die Hand zeigte auf die Stelle) nicht…“ Mein „pi-mal-Daumen-quickstep“ der Lösungsfindung hörte sich dann so an: Ich kann sehen, dass an diesem Kleidungsstück eine wertvolle Erinnerung hängt. – Physiologie beobachtet, Körperfeedback: „Ja, das stimmt.“ Einwand aufgreifen, akzeptieren, ernst nehmen (ohne eigene Meinung, z.B. ich finde nicht, dass es Ihnen nicht passt“ oder „das ist doch nicht so schlimm, außer Ihnen merkt das doch keiner“ oder „das sieht sexy aus“) und zur win-win-Lösung transformieren (beides geht gleichzeitig), mit einem einladenden Beispiel: Also, wenn Sie einen kurzen Rock daraus machen würden („kurz“ war bei einem Blick auf ihr Outfit und die hübschen Beine wichtig); Mimik Feedback aufnehmen „nähen ist wohl nicht so Ihres“… aufnehmen, lächeln und ergänzen: „das geht in jeder Schneiderei für ganz wenig Geld“; Mimik Feedback ist positiv, also weiter im Text: Und dann können Sie das so (…) kombinieren und hätten weiterhin ihre Freude an diesem Stoff (Werte / Motivation aufgreifen: Die schöne, vielleicht wichtige Erinnerung als emotionalen Anker nutzen, Lebensfreude, Optimismus, optimale Ausnutzung von bestehenden Ressourcen). Wichtig: Damit ist die Übung abgeschlossen. Ob und was sie daraus nun tatsächlich machen wird, unterliegt ihrer Entscheidung.

Und was sagt man so über Sie?

Sind Sie ein Streithammel oder eine „Geschenke mit kostenlosen Mitteln verpacken Künstlerin“? Sind Sie ein Teamzusammenhalter oder eine Rampensau? Sind Sie eine Etepetete Tussi oder ein Chamäleon – ein flexibler, sich allen Umständen Anpasser? Sind Sie ein Lehrer oder eine Besserwisserin? Sind Sie ein Klotz am Bein oder ein Joker? Sind Sie eine aus dem Kühlschrank Reste Zauberin oder eine Schal schnell top Stylerin? Ein Reparatur- oder Wiederverwertungskünstler? Ein für wenig Geld Reisender? Ein Glück für jede Gesellschaft?

Fazit

Zähneputzen ist nicht nur für Ihre Zahngesundheit nützlich. Was Sie so denken, wenn Sie vielleicht beim nächsten Zähneputzen an mich denken und welche gute kleinere oder größere Veränderung in Ihrem Leben Ihnen dann wohl schon bald im Spiegel entgegenblicken wird, wer weiß…?

Widmung
Diesen Artikel widme ich Heike, meiner netten und kompetenten Flohmarktnachbarin mit den schönen Beinen. Sie ist rundum eine Freude. Dankeschön für die herzerfrischende Begegnung!

Nächste Termine: Herzlich willkommen bei inmetra®

  • Dienstag, 6. Oktober 20 um 19 Uhr per online Zoom
    Erlebnisabend „Ihr Sprung aus dem Hamsterrad“ – Einführung in (Selbst-) Coaching und NLP
    Zugleich Info Abend für die NLP Practitioner Ausbildung, Kosten 20 €.
    Den Link erhalten Sie nach Ihrer Anmeldung.
  • Dienstag, 13. Oktober 20 um 19 Uhr – per online Zoom
    NLP Werkstatt für NLP Practitioner und NLP Master – zum Üben, Auffrischen, Lernen und zur Supervision. Den Link erhalten Sie nach Ihrer Anmeldung. Beitrag: 10 Euro
  • Am 1. November 20 gibt es den Yoga-Mental-Workshop mit dem Fokus „Zufriedenheit“ – in Kooperation mit Tanja Lalic, YOGAHAUS Frankfurt, 11-14.30 Uhr, 69 Euro. Die Anmeldung läuft.
  • Am 19. Dezember 20 begrüße ich zum Erlebnistag „Jahreinjahraus“ – seit 12 Jahren ein inmetra® Klassiker. Wenn Sie dabei sein möchten, es sind noch ein paar Plätze frei. Wenn Sie an der Verlosung teilnehmen möchten, dann kommentieren Sie bis 31.10. im letzten Blog/Newsletter „Herbstsonnenwende..“
  • Die nächste NLP Practitioner Ausbildung beginnt am 15. Januar 2021 – melden Sie sich so bald wie möglich an.
  • Am 28. Februar 2021 gibt es den nächsten Yoga-Mental-Workshop mit dem Fokus „Stabilität in der Veränderung“ , 11.-14.30 Uhr, 69 Euro. Die Plätze sind begrenzt, die Anmeldung läuft. 

 

 

 

 

 

Vanessa Vetter – die Frau für Veränderung. Because change is your chance.

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